October 2023

Kommunale Wärmeplanung - so gelingt die Wärmewende in den Städten

Die Wärmewende ist eine der großen Herausforderungen auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2045. Bei der Transformation der Wärmeversorgung kommt den Städten eine Schlüsselrolle zu. Eine aktuelle Umfrage des Deutschen Städtetages zeigt: Die Mehrheit der Kommunen arbeitet bereits an einer kommunalen Wärmeplanung oder hat diese in Angriff genommen.

Die kommune Wärmeplanung ist ein entscheidender Aspekt in der nachhaltigen Entwicklung von städtischen Gebieten. Diese Planung basiert auf der Idee, einen effizienten und umweltfreundlichen Einsatz von Wärmeenergie in kommunalen Strukturen zu erreichen. Dabei werden verschiedene Faktoren berücksichtigt, wie zum Beispiel die Nutzung erneuerbarer Energien, die Reduzierung von Emissionen und die langfristige Senkung der Energiekosten. Die kommunale Wärmeplanung beinhaltet eine ganzheitliche Betrachtung des Wärmebedarfs in einem bestimmten Gebiet. Hierbei werden sowohl die Wohnbereiche, als auch Gewerbe- und Industrieflächen berücksichtigt.

Ziel ist es, durch intelligentes Energie- und Wärme-Management einen effizienten Einsatz von Ressourcen zu gewährleisten und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Dabei werden auch Aspekte wie die Wärmeversorgung von öffentlichen Gebäuden, die Nutzung von Abwärme und die Förderung von dezentralen Energieerzeugungsanlagen einbezogen. Die kommunale Wärmeplanung ist somit ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige und zukunftsfähige Stadtentwicklung.

Doch die Erstellung integrierter Wärmekonzepte ist komplex. Laut Umfrage sehen Städte die größten Herausforderungen in der Abstimmung mit lokalen Akteuren und der Beratung der Bürger*innen. Auch Unsicherheiten bei künftigen Energieträgern und fehlende Daten erschweren die Planung. Hinzu kommt, dass viele Städte einen Personalmangel in den Verwaltungen beklagen.

Digitale Methoden wie die Erstellung eines digitalen Zwillings können bei diesen Herausforderungen helfen: Mithilfe von Geodaten, Gebäudedaten und Simulationen entsteht ein virtuelles Abbild der Stadt. Es lassen sich unterschiedliche Transformationspfade modellieren und visualisieren. Bürgerbeteiligung und auch die Kommunikation zwischen allen internen Stakeholdern wird erleichtert.

Für die konkrete Wärmeplanung bieten digitale Zwillinge entscheidende Vorteile:

  • Detaillierte Simulation von Wärmebedarfen: Anhand virtueller Abbilder von Gebäuden und Infrastruktur lassen sich Wärmebedarfe und -lasten sehr genau simulieren und prognostizieren.
  • Potenzialanalyse für erneuerbare Energien: Die Eignung etwa von Solarthermie oder Geothermie lässt sich durch Simulation der geologischen Gegebenheiten und Sonneneinstrahlung analysieren.
  • Szenarien für Wärmenetzausbau: Verschiedene Optionen für den Ausbau oder die Integration von Nah- und Fernwärmenetzen können modelliert und verglichen werden.
  • Integration von Wärmepumpen: Der Einsatz von Wärmepumpen in einem Quartier lässt sich simulieren, um optimale Lösungen zu finden.
  • Koordination mit Stadtwerken: Die Planung kann eng mit Stadtwerken und Energieversorgern abgestimmt werden, da alle ein gemeinsames Abbild der Realität nutzen.
  • Beschleunigung von Prozessen: Digitale Simulation beschleunigt Analysen und ermöglicht schnellere, fundiertere Planungen.
  • Bürgerinformation: Die Auswirkungen auf einzelne Stadtteile oder Häuser können anschaulich dargestellt und erläutert werden.

Gerade der letzte Punkt der Bürgerinformation und auch Bürgerbeteiligung wird in Zukunft immer wichtiger und kann mit einem digitalen Zwilling leichter umgesetzt werden:

  • Visualisierung: Mithilfe von 3D-Modellen des digitalen Zwillings können unterschiedliche Szenarien für die zukünftige Wärmeversorgung anschaulich dargestellt werden. Das ermöglicht es Bürger*innen, die Auswirkungen verschiedener Lösungen besser zu verstehen.
  • Interaktivität: Über Apps oder Web-Anwendungen können Bürger*innen mit dem digitalen Zwilling interagieren, selbst Szenarien gestalten und simulieren. Das steigert die Identifikation mit dem Planungsprozess.
  • Transparenz: Ein digitaler Zwilling schafft Transparenz über alle relevanten Daten und Annahmen der Planung. Bürger*innen können so die Entscheidungsprozesse besser nachvollziehen.
  • Beteiligung: Über Online-Plattformen können Bürger*innen selbst Daten einbringen, kommentieren und ihre Ideen einbringen. Dies ermöglicht breitere Beteiligung.
  • Information: Mithilfe des digitalen Zwillings lassen sich potenzielle Auswirkungen der Wärmeplanung auf den eigenen Stadtteil oder das eigene Haus verständlich visualisieren und erläutern.

Digitale Methoden ergänzen die klassische Wärmeplanung sinnvoll, beschleunigen Prozesse und schaffen wichtige Planungssicherheit für alle Beteiligten. Sie sind eine Chance für Städte, die Wärmewende voranzubringen und die Klimaziele zu erreichen.

Weitere Ergebnisse der Umfrage des Deutschen Städtetages:
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